Waschmaschinen haben uns Menschen den Alltag sehr erleichtert. Die Zeiten, in denen den ganzen Tag mühselig per Hand einige Kleidungsstücke gewaschen wurden sind, zumindest in den modernen Ländern, vorbei. Ein Knopfdruck und die Arbeit macht sich wie von selbst. Jedoch ist es vor allem für Neulinge auf dem Gebiet der elektrifizierten Textilreinigung schwer, sich für das richtige Gerät zu entscheiden. Gibt es überhaupt die richtige Waschmaschine und falls ja, wie soll sie erkannt werden?
Was sollte man beim Waschmaschinen-Kauf beachten?
Die meisten Neukäufer haben keine richtige Vorstellung davon was es gibt und worauf man achten muss. Da hilft auch ein Testsiegersiegel und eine Übermacht an technischen Daten nichts. Wie solch eine Kaufentscheidung aussieht, auf welche Probleme man trifft und welche Fragen sich im Laufe der Nachforschungen auftreten, soll ein kleiner Erlebnisbericht eines jungen Mannes, welcher zum ersten Mal in seinem Leben eine Waschmaschine kauft, vermitteln.
Wichtige Fragen vor dem Kauf der Waschmaschine
„Um eine neue Waschmaschine musste ich mich lange Zeit nicht kümmern. Beim Einzug in meine erste eigene Wohnung bekam ich den alten Waschtrockner meiner Eltern geschenkt und damit war die Sache auch vorerst erledigt. Wie jedes Gerät gab auch irgendwann dieser Waschtrockner seinen Geist auf. Meine Mutter konnte ich nicht um Rat fragen, diese hat leider kurz vor meinem Waschtrockner das Zeitliche gesegnet und mein Vater verlautbarte nur: ‚Wir hatten bisher immer die von Privileg‘ was der Kaufentscheidung nur bedingt zuträglich war.
Nun standen Fragen im Raum: Waschmaschine oder Waschtrockner? In welchen Energieeffizienzklassen bewegen sich die Geräte? Was ist eine vergleichsweise große und was eine vergleichsweise kleine Trommelgröße? Wie laut ist die Waschmaschine und gibt es Erfahrungen in Langzeittests? Sollte ich mich evtl. sogar für eine Waschmaschine mit Imprägnierprogramm entscheiden?
Ein Ausflug in die Gebiete der renommierten Tester war wenig ergiebig. Ich wusste nun, welche Waschmaschinen und Waschtrockner gut sein sollen, unterlegt mit einigen technischen Details, aber wirklich etwas damit anfangen konnte ich nicht. Da meine Privilegmaschine sich des Öfteren dazu entschlossen hat, die Trommel nicht zu entriegeln und die Wäsche einzubehalten, bis ich nach diversen Versuchen endlich an meine Kleidung kam, schied dieser Hersteller aus rein persönlichen Rachegründen aus. Mit den anderen Herstellern hatte ich keine Erfahrung, ich kannte nur Bosch von meinen Werkzeugen her und die waren bis dato immer einwandfrei. Allerdings war deren Gerät immer nur im Mittelfeld zu finden und auch die Rezensionen unter Seiten wie Amazon oder Otto waren nur mäßig positiv.
Waschmaschine oder Waschtrockner?
Es war an der Zeit die eigenen Bedürfnisse zu analysieren. Reichte eine Waschmaschine oder musste es ein Waschtrockner sein? Ich erwartete bald Nachwuchs und bei einem Resümee zu meiner Kindheit musste ich durchaus feststellen in Bezug auf unbedenkliche Handhabung des zu Grunde liegenden Erdreichs eine ziemliche Sau gewesen zu sein. Nun standen mir aber Zwillinge ins Haus und selbst wenn die nur halb so schlimm sind wie ich es war käme es dennoch auf das Gleiche hinaus. Die Kleidung musste also möglichst schnell wieder einsatzbereit sein um die Lagerung unzähliger, temporär stark begrenzter Kleidungsstücke zu vermeiden. Ein Kombigerät aus Waschmaschine und Trockner war aufgrund der Platzersparnis also das sinnvollste.
Die Trommelgröße
Welche Trommelgröße brauche ich? Darunter konnte ich mir nicht viel vorstellen, aber die Logik, desto größer die Trommel, desto seltener muss ich Waschen und habe damit unterm Strich weniger Arbeit war einfach ein unschlagbares Argument. Während die Waschmaschinen relativ starke Schwankungen zwischen 6 kg und 12 kg aufwiesen, waren die Kombigeräte ebenfalls in einem Bereich zwischen 6 kg und 12 kg angesiedelt, jedoch mit starken Spitzen bei 8kg.
Die Energieeffizienzklasse
In welchem Bereich der Energieeffizienz bewegen wir uns denn überhaupt? Die Waschmaschinen lagen beinahe alle im Energieeffizienzbereich von A+++, ausgenommen die Toplader, welche auch mit A++ vorzufinden sind, während Waschtrockner beinahe alle bei A oder darunter lagen. A klang für mich erst recht erbaulich, bis ich mir die Tabelle ansah und feststellen musste, dass A eher ein Euphemismus für: ‚Naja, könnte auch schlechter sein‘ ist. Aber gut, das Verblasen von heißer Luft zur Trocknung nasser Textilien ist schließlich nicht sonderlich effizient.
Die Waschdauer
Wie lange dauert ein Waschgang? Diese Frage kam mir erst sehr spät, dabei ist sie doch eine der bedeutendsten, wenn man den eigenen Tag durchplanen möchte. Hier wurde es nun doch etwas undurchsichtig. Da es keine schlichte Übersicht gibt musste jedes einzelne Gerät in seinen Daten nach der Programmdauer durchsucht werden. Da jedoch jedes Programm bei einer Maschine meist unterschiedliche Zeitrahmen beansprucht, konnte ich kaum evaluieren was lange und was nun kurz ist. Daher rückte der Schnellwaschgang zügig in meinen Fokus. Völlig egal wie lange diese Maschine standardmäßig braucht, gibt es eine Möglichkeit meine Wäsche bei Bedarf schnell von schmutzig auf ausgehfertig zu bekommen?
Tipps zum Kauf einer Waschmaschine
Die Lautstärke
Ein Punkt, welcher viele zu interessieren scheint, ist die Lautstärke. Diese war mir vollkommen egal. Solange die Waschmaschine nicht wie eine aufgebohrte Harley Davidson mit Vollgas klingt, ist mir das egal. Die Stereoanlage ist in der Regel lauter und daher löst sich das Geräuschproblem recht schnell in musikalische Harmonien, oder auch Disharmonien, auf.
Die ideale Waschmaschine
In allen Belangen erreichte der Bosch WVG30442 Waschtrockner für mich akzeptable Werte. Die Werkzeuge des Herstellers mochte ich und so war ich frohen Mutes letztgenanntes nicht für die Reparatur des erstgenannten verwenden zu müssen. Auch froh stimmte mich die Tatsache, dass es hier kein Flusensieb gab, da die Maschine sich selbst reinigte. Weniger Arbeit = gut.
Bosch WVG30442 Serie 6 Waschtrockner / 1088 kWh / ActiveWater Plus / weiß [Energieklasse A]
Beunruhigend empfand ich lediglich die schlechten Bewertungen. Das Gerät sei zu laut, die Wäsche würde nicht trocken und die Türe würde so heiß, dass sich Kinder daran verletzen könnten. Nach einiger Zeit muss ich jedoch sagen, dass ich diese Kritiken nicht bestätigen kann. Im Schnellwaschgang sollte die Trommel natürlich nicht voll sein, dann wird sie auch trocken. Die Lautstärke war deutlich niedriger als die nun schon über 20 Jahre alte Privilegmaschine und die Temperatur der Front war bei weitem nicht heiß genug um Verbrennungen zu verursachen. Jedoch ist es immer schwierig, kompetente Rezensionen von denen zu unterscheiden, deren Verfasser über ein gerüttet Maß an Unfähigkeit verfügt.“
Der Waschmaschinen Testsieger
Dieser kleine Bericht macht deutlich, dass dem Erstkäufer viele wichtige Elemente nicht sofort in ihrer Priorität klar sind. Daher wird der Testsieger, genau genommen der Vize-Testsieger, der Stiftung Warentest von 2015 nun unter diesen Aspekten vorgestellt. Der Testsieger selbst wird deshalb nicht vorgestellt, da die Maschine nicht mehr zum Kauf erhältlich ist.
Mit einer Gesamtnote von 1.9 ist die Miele WMH 120 WPS* der Testsieger der erhältlichen Waschmaschinen. Hier handelt es sich um einen Frontlader mit der Energieeffizienz A+++. Mit einer Ladekapazität von 8 kg bewegt man sich in einer stabilen Spitze. Die Programmlaufzeit für die verschiedenen Waschprogramme wird durchweg mit 179 Minuten bemessen. Es kann eine Spitzenlautstärke von 72 dB auftreten, während des Waschens ist die Geräuschbelastung mit 46 dB verzeichnet.
Miele WMG120WPS D LW TwinDos Waschmaschine FL / A+++ / 176 kWh / Jahr / 9900 Liter / Jahr / 8 kg / 1600 UpM / Thermo-Schontrommel / TwinDos / lotosweiß [Energieklasse A+++]
[ratings]
Beitragsbild: © Media-Saturn-Holding GmbH ; Lizenz: CC BY-ND 2.0
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